Warum eine Hausratversicherung so wichtig ist

Was gehört zum Hausrat?

Als Einstieg widmen wir uns zunächst der Frage, was ein Hausrat eigentlich ist. Zu deinem Hausrat zählen grundsätzlich alle beweglichen Dinge, die dir gehören: Als einfache Beispiele sind hier Kleidung, Möbel, Elektrogeräte, Schmuck usw. zu nennen, aber auch Verbrauchsgüter wie Esswaren oder Genussmittel zählen dazu (das Auto hingegen wird versicherungstechnisch separat behandelt).

Wie wir alle wissen, können Dinge schnell kaputt gehen. Wenn du beim Ausräumen des Geschirrspülers aus Versehen einen Teller zerdepperst, ist das natürlich noch nicht so tragisch – flutet selbiger Geschirrspüler aber aufgrund eines Defekts deine gesamte Küche, sorgt das schon für sehr viel mehr Missstimmung. Und wenn nun bei einem Hausbrand dein gesamtes Inventar zerstört wird, stehst du buchstäblich vor einem (verkohlten) Scherbenhaufen.

Ein solcher Totalschaden geht logischerweise empfindlich ins Geld: Stell dir vor, du müsstest dein gesamtes Hab und Gut (also von der Kaffeemaschine über alle Klamotten bis hin zum Bett, Schrank und Sofa) auf einen Schlag neu kaufen. Rechnest du das hoch, wirst du schnell merken, dass sich die Kosten dafür auf mehrere Zehntausend Franken läppern.

Und damit du auf diesen nicht sitzen bleibst, gibt es die Hausratversicherung.

Was deckt die Hausratversicherung?

Die ‘klassische’ Hausratversicherung kommt zum Zug, wenn deine Sachen durch sogenannte Elementarereignisse wie Feuer, Wasser, Sturm oder Hagel kaputtgehen oder du Opfer eines Einbruchdiebstahls wurdest. Nun erhältst du von der Versicherung eine Entschädigung in Höhe des Neubeschaffungswerts.

Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Versicherungsleistungen, die du dir überlegen kannst. Ein Beispiel ist der Zusatz ‘Einfacher Diebstahl auswärts’: Zieht dir ein Langfinger das Handy aus der Tasche, ist dies ebenfalls versichert.

Auch der Zusatz ‘Hausrat-Kasko’ hat seine Vorzüge. Während die Basis-Deckung der Hausratversicherung nur für Schäden wie zum Beispiel Feuer greift, kommt die Hausrat-Kasko auch für Missgeschicke deinerseits auf: Kippst du beim Abstauben den neuen Ultra-HD-Fernseher um und er hat danach einen Sprung im Bildschirm, ist das gedeckt.

Die Privathaftpflichtversicherung

Oft wird die Hausratversicherung gleich in Kombination mit einer Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen (dann spricht man von der ‘Haushaltsversicherung’). Das ist durchaus sinnvoll: Die Privathaftpflichtversicherung deckt nämlich Schäden, die du aus Versehen anderen Personen oder Gegenständen, die nicht dir gehören, zufügst – und speziell bei Personenschäden mit Heilungs-Folgekosten (oder gar Arbeitsunfähigkeit) steckst du schnell im finanziellen Schlamassel, denn das kann in die Millionenhöhe gehen. 

Auch hier ein Beispiel: Du verursachst mit dem Velo einen Unfall, bei dem eine andere Person so schwer verletzt wird, dass sie nicht mehr arbeiten kann. Nun haftest du mit deinem momentanen und zukünftigen Einkommen für ihren Arbeitsausfall – mit einer Privathaftpflichtversicherung bist du dagegen geschützt.

Sind die Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung in der Schweiz obligatorisch?

In den Kantonen Nidwalden, Waadt, Freiburg und Jura ist eine Versicherung gegen Elementarschäden vorgeschrieben – im Rest der Schweiz ist die Hausratversicherung freiwillig, genauso wie die Privathaftpflichtversicherung. Empfehlenswert sind sie beide aber allemal, da du für wenige hundert Franken im Jahr gegen ein mögliches Finanz-Fiasko abgesichert bist.

Obligatorisch jedoch ist die Privathaftpflichtversicherung in vielen Gemeinden, wenn du einen Hund besitzt. Auch wer gerne ab und zu auf einem Pferd ausreitet, sollte sich entsprechende Zusätze ansehen – und für diejenigen, die es eher exotisch mögen: Schäden durch Raub- oder Gifttiere sind grundsätzlich nicht im Standard-Leistungspaket enthalten und müssen separat versichert werden.