Alles, was du über den Maklervertrag wissen solltest

Alles, was du über den Maklervertrag wissen solltest

04.01.2024

Wenn du eine Immobilie suchst oder verkaufen möchtest, wirst du wahrscheinlich mit einem Makler oder einer Maklerin in Kontakt kommen. In der Schweiz ist es üblich, dass ein Maklervertrag abgeschlossen wird, um die Zusammenarbeit zu regeln. Aber was genau ist ein Maklervertrag und welche Arten gibt es? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den Maklervertrag wissen solltest.

Alles, was du über den Maklervertrag wissen solltest

Maklervertrag: Was ist das?

Ein Maklervertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen einer Makleragentur und ihrer Kundschaft. Der Makler oder die Maklerin verpflichtet sich, bestimmte Leistungen zu erbringen, wie die Suche nach geeigneten Immobilien oder Kaufinteressenten. Im Gegenzug bezahlst du dafür eine Provision, abhängig vom Verkaufspreis oder der Miete.

Rechtliche Anforderungen 

  • Schriftlicher Vertrag mit Identität der Vertragsparteien, Maklerleistungen und Provision
  • Informierung über Widerrufsrecht

Aufgaben des Maklerbüros

  • Suche nach passenden Immobilien und Kaufinteressenten
  • Durchführung von Besichtigungen und Preisverhandlungen
  • Vorbereitung des Kaufvertrags
  • Beratung zum Marktpreis und Unterstützung bei der Finanzierung

Pflichten der Kundschaft

  • Unterstützung und Bereitstellung relevanter Informationen
  • Bereitstellung von Unterlagen für das Exposé
  • Information über mögliche Änderungen, die den Auftrag beeinflussen könnten

Dauer

  • Normalerweise 6 Monate bis 2 Jahre
  • Möglichkeit eines Vertrags ohne definierte Laufzeit
  • Kündigungsfrist von 3 Monaten für beide Seiten

Arten von Maklervertrag

Es gibt verschiedene Arten von Maklerverträgen, die je nach Zusammenarbeit zwischen Makleragentur und Kunde variieren:

  • Alleinauftrag: Nur der Makler darf die Immobilie verkaufen oder vermieten. Dies bietet mehr Sicherheit und Motivation.
  • Einfacher Maklervertrag: Die Kundschaft kann selbst suchen, während die Makleragentur auch aktiv ist. Bei eigenem Erfolg muss du dennoch die vereinbarte Provision zahlen.
  • Allgemeiner Maklervertrag: Die Makleragentur kann allgemein bei der Vermittlung von Immobilien tätig werden. Du entscheidest, ob die Dienste in Anspruch genommen werden.

Was muss ein Maklervertrag enthalten?

Ein Maklervertrag dient als Leitlinie für die Zusammenarbeit zwischen dir und deiner Makleragentur und soll alle relevanten Bedingungen und Informationen klären. Es ist wichtig, dass alle relevanten Punkte in diesem Vertrag gründlich behandelt werden, um spätere Missverständnisse zu vermeiden. Folgende Informationen sollten in einem Maklervertrag enthalten sein:

  • Namen beider Parteien: Der Vertrag sollte die Namen und Kontaktdaten beider Parteien klar angeben.
  • Objekt: Eine genaue Beschreibung der Immobilie, einschliesslich ihrer Lage und Eigenschaften, sollte festgehalten werden.
  • Höhe der Provision: Der Vertrag sollte die genaue Provision angeben, die die Maklerin oder der Makler bei erfolgreichem Abschluss eines Verkaufs- oder Mietvertrages erhält.
  • Aufgaben Dieser Bereich des Vertrages legt die Verpflichtungen und Aufgaben der Makleragentur fest, wie z.B. die Vermittlung von Käufer:innen oder Mieter:innen und die Organisation von Besichtigungen.
  • Aufwandsentschädigung: Falls anwendbar, sollte der Vertrag angeben, ob die Maklerin oder der Makler eine Aufwandsentschädigung bei Nichterfüllung des Vertrages erhält.
  • Informationen zur Exklusivität & Doppelmäkelei: Der Vertrag sollte angeben, ob die Makleragentur exklusive Rechte an der Vermittlung des Verkaufs oder der Vermietung der Immobilie hat und welche Konsequenzen eine Doppelmäkelei hat.
  • Auftragsdauer: Die Dauer des Vertrages sollte klar angegeben werden, zusammen mit dem Start- und Enddatum.
  • Kündigungsmodalitäten: Schliesslich sollte der Vertrag klarstellen, unter welchen Bedingungen und wie der Vertrag von beiden Parteien gekündigt werden kann.

Widerrufsrecht beim Maklervertrag 

Bei einem Maklervertrag hast du ein gesetzliches Widerrufsrecht. Innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsabschluss kannst du ohne Angabe von Gründen vom Vertrag zurücktreten. Der Widerruf muss schriftlich per Post oder E-Mail  erfolgen.

Beachte: Wenn du das Maklerbüro bereits mit der Vermittlung einer Immobilie beauftragt hast und die Leistung vollständig erbracht wurde, erlischt das Widerrufsrecht. Weitere Informationen dazu findest du in unserem Artikel Maklervertrag kündigen.

Finanzielles rund um Maklervertrag 

Maklerprovision 

Die Maklerprovision, auch Courtage genannt, ist die Gebühr, die Makleragenturen für ihre Leistungen erhalten. Sie ist im Maklervertrag festgelegt und wird als Prozentsatz des Verkaufs- oder Mietpreises berechnet. Die genaue Provision sollte schriftlich im Vertrag festgehalten werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Höhe der Provision kann regional variieren und ist oft verhandelbar. Weitere Informationen dazu findest du in unserem Ratgeber-Artikel zur Maklerprovision.

Aufwendungsersatz oder Aufwandsentschädigung 

Ein Maklervertrag kann neben der Maklerprovision auch Aufwendungsersatz oder Aufwandsentschädigung beinhalten. Der Aufwendungsersatz muss im Vertrag festgehalten werden, da er nicht gesetzlich geregelt ist. Vor Vertragsabschluss ist es wichtig, sich über die Bedingungen und Höhe des Aufwendungsersatzes zu informieren. Zusätzlich zur Provision können weitere Kosten wie Werbung und Gutachten anfallen, die angemessen sein sollten.

Häufige Fragen zum Maklervertrag

Welche Unterschiede gibt es zwischen einem Verkaufs- und einem Miet-Maklervertrag?

Ein Verkaufs-Maklervertrag und ein Miet-Maklervertrag unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Ziel. Der Verkaufs-Maklervertrag zielt auf den Verkauf einer Immobilie ab, während der Miet-Maklervertrag die Vermietung einer Immobilie betrifft. Daher können sich die Maklerpflichten, die Provision und andere Vertragsbedingungen zwischen diesen beiden Arten von Maklerverträgen unterscheiden.

Kann man bei einem Maklervertrag sein Haus auch privat verkaufen?

Ob du dein Haus privat verkaufen kannst, hängt von den Bedingungen in deinem Maklervertrag ab. Manche Verträge enthalten eine 'Alleinauftragsklausel', die besagt, dass nur der Makler oder die Maklerin das Objekt verkaufen darf. In einem solchen Fall ist ein Privatverkauf nicht möglich.

Was passiert, wenn die Makleragentur das Haus nicht verkauft?

Wenn die Makleragentur das Haus nicht verkauft, hängt es von den Bestimmungen in deinem Vertrag ab, ob du trotzdem eine Provision zahlen musst. In der Regel besteht ein Anspruch auf eine Provision, wenn der Hauptvertrag (z.B. Kauf- oder Mietvertrag) vermittelt wurde.

Ist ein Maklervertrag kostenpflichtig?

Ein Maklervertrag ist in der Regel kostenpflichtig. Die Höhe der Maklerprovision kann frei verhandelt werden, da sie nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Es ist jedoch wichtig, dass sie im Vertrag klar definiert ist. Neben der Provision können auch andere Kosten wie Werbung und Gutachten anfallen, die angemessen sein sollten.