Der Traum vom eigenen Feriendomizil hat seinen Preis

Liebäugeln Sie mit dem Kauf einer Zweitwohnung oder eines Chalets in den Bergen? Dieser Traum kann Wirklichkeit werden. Erfahren Sie, was Sie bei der Finanzierung unbedingt beachten sollten.

Chalet

Regeln für den Erwerb einer Ferienimmobilie

Die Finanzierung eines Ferienobjekts weist einige Besonderheiten auf. Da es sich hierbei um einen Zweitwohnsitz handelt, hat das steuerliche Konsequenzen. Grundsätzlich gelten beim Erwerb eines Feriendomizils folgende Regeln:

  • Im Gegensatz zum Hauptwohnsitz benötigen Sie für die Finanzierung eines Zweitwohnsitzes mehr Eigenkapital, da Banken in der Regel weniger dazu beitragen. Zudem können die Zinsen auf den Zweitwohnsitz höher ausfallen als jene auf die Hypothek des Hauptwohnsitzes.
  • Für Ferienobjekte dürfen Sie die Mittel aus der beruflichen Vorsorge (Pensionskasse) oder der steuerbegünstigten Säule 3a nicht antasten. Diese Möglichkeit besteht nur für Ihr Hauptdomizil.
  • Sie müssen den Eigenmietwert Ihres Ferienobjekts stets im Standortkanton versteuern. Weil der Zweitwohnsitz oft aber nicht im Wohnkanton liegt, hat dies eine interkantonale Steuerausscheidung zur Folge.
  • Wer sich fragt, ob ein Ferienobjekt finanziell überhaupt tragbar ist, sollte folgende Faustregel beachten: Die Ausgaben für Haupt- und Zweitwohnsitz sollten zusammen nicht mehr als ein Drittel Ihres Bruttoeinkommens ausmachen.

Ein Feriendomizil ist eine Sache des Herzens

Aus Renditegründen lässt sich der Kauf eines Feriendomizils nur selten rechtfertigen. Ferienobjekte sind oft starken Wertschwankungen unterlegen.

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Die möglichen Erträge decken die laufenden Kosten wie beispielsweise Eigen- und Fremdkapitalverzinsung sowie Steuern und Gebühren kaum. So kostet eine Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung in einer durchschnittlichen Schweizer Tourismusdestination pro Jahr rund 24.000 Franken. Um diesen Betrag wieder einzuspielen, müsste eine Wohnung ganzjährig bedeutende Erträge durch Fremdvermietung oder Eigennutzung erwirtschaften. Vergessen Sie auch nicht, dass Ihr Ferienheim gepflegt werden muss. Wer eine Vertrauensperson hat, die sich um die dringendsten Arbeiten kümmert, ist im Vorteil.

Ein Zweitwohnsitz ist also vorwiegend eine Herzensangelegenheit. Dennoch sollten Sie beim Erwerb darauf achten, dass es verhältnismässig leicht wiederverkaufbar und für potenzielle Mieter attraktiv ist.

Fazit: Wer den Kauf eines Feriendomizils in Betracht zieht, sollte beachten, dass für die Finanzierung im Vergleich zum Hauptwohnsitz mehr Eigenkapital notwendig ist. Auch dürfen Mittel aus der beruflichen Vorsorge nicht angerührt werden. Ein Kauf allein aus Renditeüberlegungen ist nicht sinnvoll.

 

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