So kündigst du einen Maklervertrag

04.01.2024

Wir wissen, dass die Suche nach einem neuen Zuhause oder der Verkauf einer Immobilie spannend, aber auch herausfordernd sein kann. Und manchmal erfordert es, den Maklervertrag zu kündigen – sei es wegen Unzufriedenheit mit den Leistungen oder weil du selbst den richtigen Käufer bzw. Mieter oder die richtige Käuferin bzw. Mieterin gefunden hast. In diesem Guide zeigen wir dir, wie du deinen Maklervertrag einfach und korrekt kündigst.

So kündigst du einen Maklervertrag

Wann kann ich den Maklervertrag kündigen?

Es gibt spezifische Situationen, in denen du den Maklervertrag kündigen kannst. Wenn du mit dem Makler oder der Maklerin unzufrieden bist oder bereits eine:n Käufer:in / Mieter:in gefunden hast. Auch persönliche Veränderungen können dazu führen, dass du die Immobilie nicht verkaufen oder vermieten möchtest. In diesen Fällen ist es wichtig zu wissen, wann und wie du den Maklervertrag kündigen kannst.

Gründe für die Kündigung

  • Unzufriedenheit mit Makler:in: Wenn dein:e Makler:in  die Pflichten nicht erfüllt oder unprofessionell agiert, hast du das Recht den Vertrag zu kündigen.
  • Eigene:r Käufer:in/Mieter:in: Wenn du bereits eine:n geeignete:n Käufer:in oder Mieter:in gefunden hast, bevor dein:e Makler:in dies getan hat, kannst du den Vertrag ebenfalls kündigen.
  • Persönliche Gründe: In manchen Fällen können persönliche Gründe wie eine plötzliche Krankheit oder ein Jobwechsel dazu führen, dass du die Immobilie nicht mehr verkaufen oder vermieten möchtest.

Kündigungsfrist

Die Kündigungsfrist eines Maklervertrags muss im Vertrag festgehalten sein. Oft beträgt sie vier bis sechs Wochen zum Monatsende.

Wie kann ich einen Maklervertrag kündigen?

Ein Maklervertrag kann in der Regel schriftlich gekündigt werden. Ein einfacher Brief, ein Fax oder eine E-Mail reichen aus. Wichtig ist eine klare Formulierung der Kündigung mit Angabe des Datums. Wir empfehlen die Kündigung per Einschreiben zu schicken, damit du einen Nachweis hast. Eine schriftliche Kündigung ist ratsam, um Missverständnisse zu vermeiden. 

Mündliche Kündigungen können zu Komplikationen führen und sind rechtlich nicht immer abgesichert. Obwohl es keine gesetzliche Pflicht gibt, den Kündigungsgrund anzugeben, kann dies in einigen Fällen hilfreich sein, insbesondere bei ausserordentlichen Kündigungen. 

Welche Kosten fallen bei der Kündigung des Maklervertrages an?

Die Kündigung eines Maklervertrages kann je nach Situation und vertraglichen Vereinbarungen Kosten verursachen. In der Regel wird jedoch eine pauschale Aufwandsentschädigung für die bisher geleisteten Dienstleistungen des Maklers oder der Maklerin verlangt. Diese kann jedoch bei einer ausserordentlicher Kündigung entfallen, wenn der Vertrag aufgrund von Fehlverhalten beendet wird. Wir empfehlen dir daher, im Streitfall rechtlichen Beistand zu suchen.

Zahlung von Schadenersatz bei vorzeitiger Kündigung

Eine vorzeitige Kündigung des Maklervertrags kann zu Schadenersatzforderungen führen, wenn bereits erhebliche Arbeit und Aufwand in den Verkauf oder die Vermietung deiner Immobilie investiert wurde. In solchen Fällen könnte dein:e Makler:in Anspruch auf Ersatz für Aufwendungen oder entgangene Provisionen haben. 

Zahlung von Aufwendungsersatz oder Aufwandsentschädigung bei Ausgaben für Inserate, Fotografien, Werbetafeln, Reisespesen

Ein:e Makler:in kann für Kosten, die während der Tätigkeit entstanden sind, eine Aufwandsentschädigung oder Aufwendungsersatz verlangen. Es ist wichtig zu beachten, dass der Maklervertrag möglicherweise eine Klausel enthält, die besagt, dass solche Kosten von der Auftraggeber:in getragen werden müssen.

Zahlung von Konventionalstrafe – in der Regel unzulässig

Eine Konventionalstrafe ist eine im Maklervertrag festgelegte Geldstrafe, die bei einer Vertragsverletzung fällig wird. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Einbeziehung einer Konventionalstrafe in den Maklervertrag grundsätzlich unzulässig ist. Eine Ausnahme besteht nur, wenn du eine konkrete Vertragsverletzung begehst. In diesem Fall kann dein:e Makler:in eine Konventionalstrafe geltend machen. Es ist daher wichtig, den Vertrag sorgfältig zu lesen und bei Zweifeln rechtlichen Rat einzuholen, um unerwartete Kosten zu vermeiden.

Zahlung von Provision bei späterem Verkauf 

Wenn der Verkauf deiner Immobilie nach der Kündigung des Maklervertrags erfolgt, aber auf die Tätigkeiten des Maklers oder der Maklerin zurückzuführen ist, kann er oder sie unter Umständen dennoch eine Provision verlangen. Dies nennt man "Kausalität". Dein:e Makler:in muss aber nachweisen, dass der Verkauf direkt oder indirekt aufgrund seiner oder ihrer Bemühungen zustande kam. 

Musterkündigungsschreiben für einen Maklervertrag

Ein wirksames Kündigungsschreiben für einen Maklervertrag enthält folgende wichtige Informationen:

  • Deine vollständige Adresse.
  • Das Datum des Versands.
  • Die Anschrift des Maklerbüros.
  • Eine klare Betreffzeile zur Kündigung des Vertrags.
  • Vertragsdaten wie Vertragsnummer und Datum des Abschlusses.
  • Die Kündigungsfrist gemäss Vertrag.
  • Unterschrift für Gültigkeit.
  • Bitte um Bestätigung des Erhalts und der Akzeptanz der Kündigung.

Versende das Kündigungsschreiben per Einschreiben, um das Versanddatum nachweisen zu können.

Nach der Kündigung: Haus- oder Wohnungsverkauf auf eigene Faust

Wenn du deinen Maklervertrag gekündigt hast, kannst du überlegen, deine Immobilie selbst zu verkaufen. Der Verkauf ohne Makler:in ermöglicht dir volle Kontrolle und spart Provisionen. Es erfordert jedoch Engagement, Marktkenntnisse und Verhandlungsgeschick.
Um dich bestmöglich zu unterstützen, haben wir eine umfassende Anleitung zum Hausverkauf ohne Makler:in erstellt. Entdecke nützliche Tipps und Ratschläge für einen erfolgreichen und stressfreien Verkauf in diesem Artikel.

Du willst deine Immobilie verkaufen? Lass ihren Wert schätzen.

Häufige Fragen zur Kündigung vom Maklervertrag

Kann man von einem Maklervertrag zurücktreten?

Man kann grundsätzlich vom Maklervertrag zurücktreten, jedoch hängen die Konsequenzen von den vertraglichen Vereinbarungen ab. Eine vorzeitige Kündigung führt oft zu Schadenersatzforderungen.

Wie lange ist man an einen Maklervertrag gebunden?

Die Dauer eines Maklervertrags variiert und wird normalerweise im Vertrag festgelegt. Ohne festgelegte Laufzeit kannst du jederzeit mit einer Frist von einem Monat kündigen.

Welche Maklerverträge können widerrufen werden?

Grundsätzlich kannst du Maklerverträge, die ausserhalb von Geschäftsräumen oder online abgeschlossen wurden, innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen widerrufen. Die Widerrufsfrist beginnt am Tag der Vertragsunterschrift.

Welche Kosten sind mit der Kündigung eines Maklervertrags verbunden?

Die Kosten für die Kündigung eines Maklervertrags können variieren und hängen von den jeweiligen Vertragsbedingungen ab. Es können Kosten für erbrachte Leistungen des Maklers oder der Maklerin oder eine vereinbarte Aufwandsentschädigung anfallen.

Welche rechtlichen Aspekte sollte ich bei der Kündigung meines Maklervertrags beachten?

Bei der Kündigung eines Maklervertrags solltest du vor allem die festgelegten Kündigungsfristen im Vertrag beachten. Schicke die Kündigung am besten schriftlich per Einschreiben, um einen Nachweis zu haben. Überprüfe, ob eine vereinbarte Konventionalstrafe zulässig ist. Bei Unklarheiten holst du dir am besten juristischen Rat.