Immobilienverkauf mit Makler:in: Vorteile und Nachteile

Immobilienverkauf mit Makler:in: Vorteile und Nachteile

04.01.2024

In der Welt der Immobilien kann die Zusammenarbeit mit Makler:innen einen riesigen Unterschied machen. Wird der Verkauf zu einem nervenaufreibenden Prozess oder verläuft die Transaktion erfolgreich und reibungslos? Lass uns gemeinsam einen Blick auf die Vorteile und Nachteile werfen, die mit Immobilienmakler:innen einhergehen. Wir konzentrieren uns auf alles, was wichtig ist – von den Kosten bis zu den Verhandlungsfähigkeiten.

Immobilienverkauf mit Makler:in: Vorteile und Nachteile

Vorteile: Warum es sich lohnt, mit Makler:innen zusammenzuarbeiten

1. Insider-Wissen über deinen lokalen Markt: Makler:innen haben den lokalen Immobilienmarkt voll im Blick. Sie kennen alle Trends, die aktuellen Preise und haben Insider-Infos über die relevante Gegend. Ihr Know-How hilft dir, den bestmöglichen Preis für deine Immobilie zu erzielen.

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2. Meisterhafte Verhandlungskünstler:innen: Immobilienmakler:innen sind wahre Meister im Verhandeln – sie wissen genau, wie man auch in schwierigen Situationen das Beste für Verkäufer:innen und Käufer:innen herausholt. Sie setzen sich mit Herz und Verstand für dich ein, um sicherzustellen, dass du zu einem guten Preis verkaufen kannst.

Wenn bei der Wohnungsbesichtigung Probleme entdeckt werden, kommen die Verhandlungsfähigkeiten des erfahrenen Maklers oder der Maklerin ins Spiel. Er oder sie vertritt deine Interessen und kann beispielsweise eine Preisanpassung oder Reparaturen aushandeln. Je besser dein:e Makler:in verhandelt, desto grösser werden die Chancen auf einen Verkauf.

So sorgt dein:e Makler:in dafür, dass du trotz eventueller Hürden einen fairen Deal für deine Immobilie bekommst und sich der Käufer oder die Käuferin mit dem Kauf wohl fühlt.

3. Konfliktlösung par excellence: Manchmal gibt es im Thema Immobilien Zoff, sei es wegen der Konditionen, des Abschlusstermins oder anderer Dinge. Hier kommt dein:e Makler:in ins Spiel, um die Wogen zu glätten und alles wieder ins Lot zu bringen.

4. Flexibilität und Bequemlichkeit: Von der Organisation der Besichtigungen bis hin zur Kommunikation mit anderen Fachleuten – dein:e Makler:in nimmt dir viel Arbeit ab. Das spart dir neben Zeit auch jede Menge Stress.

5. Rechtliche Sicherheit: Ein weiterer Pluspunkt ist die Gewährleistung rechtlicher Aspekte. Ein erfahrener Makler oder eine erfahrene Maklerin sorgt dafür, dass alle Verträge und rechtlichen Anforderungen korrekt gehandhabt werden. Sie kennen die Fallstricke und sorgen dafür, dass du rechtlich auf der sicheren Seite bist.

Nachteile eines Makler:innen-Engagements

1. Kostenfrage: Ein:e Makler:in kostet Geld. Die Provision, die Makler:innen verlangen, kann ein ordentlicher Batzen sein, den du nicht unterschätzen solltest.

2. Weniger Kontrolle: Du kannst dich als Verkäufer:in ein bisschen aus dem Spiel genommen fühlen, wenn du einen Makler oder eine Maklerin engagierst. Je nach Charakter kann es dir schwer fallen, viele Entscheidungen aus der Hand zu geben. Dann ist ein privater Verkauf auf eigene Faust die bessere Wahl.

3. Das Risiko, an unseriöse Makler:innen zu geraten: Nicht jede:r Makler:in ist ein Engel. Es gibt auch solche, die nicht immer im besten Interesse ihrer Kunden handeln. Falls dir das passiert, lese hier, wie du deinen Maklervertrag kündigen kannst und such dir schnellstmöglich einen seriösen Makler oder eine seriöse Maklerin.

4. Eingeschränkte Marktperspektive: Wenn du auf eigene Faust verkaufst, könntest du Zugang zu Käufer:innen haben, die Makler:innen möglicherweise nicht erreichen. Der private Verkauf öffnet manchmal andere Türen und Perspektiven.

5. Standardisierte Prozesse: Bei der Wahl eines Maklers oder einer Maklerin ist es wichtig, jemanden zu finden, der sich flexibel und kreativ an deine spezifischen Bedürfnisse sowie die Eigenschaften der Immobilie anpasst. Nicht alle Makler:innen bieten diese individuelle Herangehensweise. Solltest du mit der Zusammenarbeit unzufrieden sein, besteht immer die Möglichkeit, den Maklervertrag zu beenden und einen neuen, besser passenden Makler oder eine Maklerin zu engagieren.

Weitere Überlegungen

Dein:e Makler:in kann eine neutrale Position zwischen dir und potenziellen Käufer:innen einnehmen.  Das kann hilfreich sein, um Emotionen aus dem Verkaufsprozess herauszuhalten. Diese Neutralität ist besonders vorteilhaft, um objektiv zu bleiben und die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Im Gegensatz zu dir hat ein:e Makler:in keine emotionale Bindung zum Objekt und kann sich voll und ganz auf den idealen Deal konzentrieren.

Ein:e Makler:in kann in einem dynamischen Markt mit seiner:ihrer Expertise und Fachwissen einen grossen Unterschied ausmachen. In diesem Umfeld muss schnell auf Veränderungen reagiert werden, was Laien schnell überfordern oder zu unüberlegten Entscheidungen treiben könnte.

Die Entscheidung, ob du einen Makler oder eine Maklerin beauftragst, hängt letztlich von deinen persönlichen Umständen ab. Es gibt gute Gründe, die für eine Zusammenarbeit mit einem Profi sprechen, wie die fachliche Expertise, das Netzwerk und die rechtliche Unterstützung. Andererseits sind die Kosten und die potenzielle Verringerung deiner Kontrolle über den Verkaufsprozess wichtige Faktoren, die es zu bedenken gilt.
 

Widerrufsrecht beim Maklervertrag 

Als Kund:in hast du bei einem Maklervertrag ein gesetzliches Widerrufsrecht. Innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsabschluss kannst du ohne Angabe von Gründen vom Vertrag zurücktreten. Der Widerruf muss schriftlich per Post oder E-Mail an den Makler oder die Maklerin erfolgen. Beachte: Wenn du den:die Makler:in bereits mit der Vermittlung einer Immobilie beauftragt hast und die Leistung vollständig erbracht wurde, erlischt das Widerrufsrecht. Weitere Informationen zum Thema Maklervertrag kündigen findest du in unserem Artikel.

Finanzielles rund um Maklervertrag 

Maklerprovision 

Die Maklerprovision, auch Courtage genannt, ist die Gebühr, die Immobilienmakler:innen für ihre Leistungen erhalten. Sie ist im Maklervertrag festgelegt und wird als Prozentsatz des Verkaufs- oder Mietpreises berechnet. Die genaue Provision sollte schriftlich im Vertrag festgehalten werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Höhe der Provision kann regional variieren und ist oft verhandelbar. Weitere Informationen zur Berechnung der Provision finden Sie in unserem Ratgeber-Artikel Maklerprovision.

Aufwendungsersatz oder Aufwandsentschädigung 

Ein Maklervertrag kann neben der Maklerprovision auch Aufwendungsersatz oder Aufwandsentschädigung beinhalten. Der Aufwendungsersatz muss im Vertrag festgehalten werden, da er nicht gesetzlich geregelt ist. Vor Vertragsabschluss ist es wichtig, sich über die Bedingungen und Höhe des Aufwendungsersatzes zu informieren. Zusätzlich zur Provision können weitere Kosten wie Werbung und Gutachten anfallen, die angemessen sein sollten.

Darauf solltest du beim Maklervertrag besonders achten 

Bestimmungen beim Maklervertrag Beschreibung
Widerrufsrecht Erinnere dich daran, dass du ein gesetzliches Widerrufsrecht von 14 Tagen hast, in denen du den Vertrag ohne Angabe von Gründen widerrufen kannst.
Maklerprovision Die Courtage sollte klar im Vertrag festgelegt sein. Es ist wichtig, dass du den genauen Prozentsatz des Verkaufs- oder Mietpreises kennst, der als Provision berechnet wird.
Aufwendungsersatz Informiere dich über eventuelle Aufwendungsersatzbestimmungen. Dies sind zusätzliche Kosten für Werbung, Gutachten usw., die angemessen sein sollten.
Vertragsdauer und Kündigungsmodalitäten Die Dauer des Vertrags und die Modalitäten für die Kündigung sollten klar angegeben sein.
Exklusivität & Doppelmäkelei Der Vertrag sollte angeben, ob der Makler exklusive Rechte an der Vermittlung des Verkaufs oder der Vermietung der Immobilie hat und welche Konsequenzen eine Doppelmäkelei hat.
Pflichten des:der Maklers:in Der:Die Makler:in sollte klar definierte Aufgaben und Pflichten haben, die im Vertrag festgelegt sind.
Objektbeschreibung Der Vertrag sollte eine genaue Beschreibung der Immobilie enthalten, einschliesslich ihrer Lage und Eigenschaften.

Bitte beachte, dass dies allgemeine Informationen sind und in jedem Einzelfall professioneller Rechtsbeistand hinzugezogen werden sollte.

Rechtliche Bestimmungen bei einem Maklervertrag

Beim Unterzeichnen eines Maklervertrags gibt es wichtige rechtliche Aspekte zu beachten. In der Schweiz regeln das Obligationenrecht (OR) und die Maklerverordnung (MV) die Bestimmungen für Maklerverträge.

  • Schriftform des Vertrags: Ein Maklervertrag muss nicht zwingend schriftlich sein, aber ein schriftlicher Vertrag empfiehlt sich, um spätere Unklarheiten zu vermeiden.

  • Widerrufsrecht: Du hast das Recht, einen Maklervertrag innerhalb von 7 Tagen ohne Angabe von Gründen zu widerrufen. Die Frist beginnt ab dem Erhalt des Vertrags.
  • Maklerprovision: Die Höhe der Maklerprovision ist frei verhandelbar, aber muss im Vertrag klar definiert werden. Der:Die Makler:in hat Anspruch auf Provision, wenn er zum Abschluss des Hauptvertrags beigetragen hat.
  • Informationspflichten des:der Maklers:in: Der:Die Makler:in muss dir alle wichtigen Informationen zur Immobilie und zum Verkaufs- bzw. Mietprozess geben, einschliesslich bekannter Mängel.

Beachte, dass dies allgemeine Informationen sind und bei Fragen oder Unsicherheiten immer ein Rechtsbeistand hinzugezogen werden sollte.

Häufige Fragen zum Maklervertrag

Welche Unterschiede gibt es zwischen einem Verkaufs- und einem Miet-Maklervertrag?

Ein Verkaufs-Maklervertrag und ein Miet-Maklervertrag unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Ziel. Der Verkaufs-Maklervertrag zielt auf den Verkauf einer Immobilie ab, während der Miet-Maklervertrag die Vermietung einer Immobilie betrifft. Daher können sich die Pflichten des Maklers oder der Maklerin, die Provision und andere Vertragsbedingungen zwischen diesen beiden Arten von Maklerverträgen unterscheiden.

Kann man bei einem Maklervertrag sein Haus auch privat verkaufen?

Ob du dein Haus privat verkaufen kannst, hängt von den Bedingungen in deinem Maklervertrag ab. Manche Verträge enthalten eine "Alleinauftragsklausel", die besagt, dass nur der Makler oder die Maklerin das Objekt verkaufen darf. In einem solchen Fall ist ein Privatverkauf nicht möglich.

Was passiert, wenn der:die Makler:in das Haus nicht verkauft?

Wenn der oder die Maklerin das Haus nicht verkauft, hängt es von den Bestimmungen in deinem Vertrag ab, ob du trotzdem eine Provision zahlen musst. In der Regel hat der:die Makler:in Anspruch auf seine:ihre Provision, wenn er:sie den Hauptvertrag (z.B. Kauf- oder Mietvertrag) vermittelt oder nachweist.

Ist ein Maklervertrag kostenpflichtig?

Ein Maklervertrag ist in der Regel kostenpflichtig. Die Höhe der Maklerprovision kann frei verhandelt werden, da sie nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Es ist jedoch wichtig, dass sie im Vertrag klar definiert ist. Neben der Provision können auch andere Kosten wie Werbung und Gutachten anfallen, die angemessen sein sollten.