Endreinigung der Wohnung: selber putzen oder professionelle Hilfe holen?

19.09.2023

Du ziehst bald aus und weisst nicht, worauf du bei der Endreinigung für die Wohnungsübergabe besonders achten musst? Unsere Tipps helfen dir!

Endreinigung der Wohnung: selber putzen oder professionelle Hilfe holen?

Die Vorfreude auf die neue Wohnung wird in den Tagen vor dem Umzug bei vielen etwas getrübt. Denn bevor du dich in deinem neuen Zuhause einleben kannst, steht noch die Endreinigung der alten Wohnung an. Diese kann schnell zu einem Stressfaktor werden. 

Im Grundsatz hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du putzt selber oder du beauftragst eine Reinigungsfirma. Ob du dich nun für die Do-it-Yourself Variante oder für professionelle Unterstützung entscheidest – mit unseren Tipps ist die Wohnungsübergabe kein Problem.

Was kostet eine professionelle Endreinigung mit Abnahmegarantie?

Putzen ist nicht unbedingt deine Lieblingsaufgabe im Haushalt? Dann hol dir für die Endreinigung Profis ins Haus. Am besten vereinbarst du mit ihnen auch gleich eine Abnahmegarantie. 

Das ist natürlich nicht gratis. Wie viel die Wohnungsreinigung kostet, hängt von der Zimmeranzahl, der Wohnungsgrösse und dem Grad der Verschmutzung ab. Grossen Einfluss auf die Kosten haben:

  • Küche, beispielsweise benötigt die Reinigung eines stark verschmutzten Backofens viel Zeit.
  • Badezimmer, zum Beispiel bei starken Verkalkungen und allfälliger Schimmelbildung.
  • Fenster und Storen, wenn du Lamellenstoren hast, die sehr aufwändig zu reinigen sind.

In der Regel besichtigen Reinigungsunternehmen die Wohnung im Vorfeld, um den Aufwand einzuschätzen. Wenn es möglich ist, solltest du die Wohnung auf den Termin hin schon etwas vorputzen oder zum Beispiel das zweite Bad nach einer gründlichen Reinigung in den Wochen vor dem Umzug nicht mehr benutzen. So kannst du von einer tieferen Offerte profitieren.

MOVU, die grösste Umzugsplattform der Schweiz, hat die durchschnittlichen Kosten für eine professionelle Endreinigung berechnet. Die kannst du zwar nicht 1 zu 1 für deine Wohnung übernehmen, als erste Richtgrösse können sie aber dienen:

  • 1,5 Zimmer: CHF 490.-
  • 2.5 Zimmer: CHF 640.-
  • 3.5 Zimmer: CHF 810.-
  • 4.5 Zimmer: CHF 995.-
  • 5.5 Zimmer: CHF 1’210.-

Unser Tipp: Wenn dein Auszugsdatum auf einen der ordentlichen Zügeltermine in deinem Kanton fällt, solltest du das Unternehmen für die Endreinigung möglichst früh beauftragen. An diesen Terminen sind sie nämlich schnell komplett ausgelastet.

Was muss ich bei der Offerte für die Endreinigung der Wohnung beachten?

Eine Endreinigung kostet schnell einige hundert oder sogar mehr als tausend Franken. Wenn du ein Reinigungsunternehmen beauftragen willst, hole dir immer mindestens 2 bis 3 Offerten ein. Beim Vergleichen der Angebote lassen sich schnell einmal ein paar hundert Franken sparen.

Es gilt: Seriöse Unternehmen besichtigen die Wohnung oder verlangen mindestens Fotos, bevor sie eine Offerte schicken. Ist das nicht der Fall, solltest du skeptisch werden. Wichtig ist zudem, dass die Offerte eine Abnahmegarantie beinhaltet. Dann muss das Unternehmen kostenlos nachputzen, sollte die Vermieterschaft die Wohnung nicht abnehmen.

Ausserdem solltest du folgende Punkte zwingend in der Offerte schriftlich festhalten:

  • Vereinbarter Preis
  • Reinigungstermin und Abgabetermin
  • Reinigungsumfang, möglichst detailliert

«Do-it-yourself» – Endreinigung selber machen

Möchtest du es dir nicht nehmen lassen, deine Wohnung noch ein letztes Mal selber zu reinigen oder sind dir die Kosten für eine professionelle Endreinigung zu hoch? Dann hast du dir einiges vorgenommen.

Denn verlangt die Vermieterschaft bei der Abnahme der Wohnung Nachreinigungen, musst du diese ebenfalls selber machen – oder sie werden auf deine Kosten von einer Reinigungsfirma durchgeführt. Dann ist der Spareffekt der Do-it-yourself-Variante schnell wieder verpufft.

Wie lange dauert die Endreinigung?

Wenn du die Wohnung selber reinigst, sparst du einen Batzen Geld, dafür musst du einiges an Zeit investieren.

Putzt du alleine, planst du am besten 2 Tage für die Endreinigung ein. So vermeidest du den grossen Stress. Denn speziell das Putzen von Bad und Küche nimmt in der Regel mehrere Stunden in Anspruch. Hast du Unterstützung oder ist deine Wohnung klein, zum Beispiel eine 1- oder 2,5-Zimmer-Wohnung, kannst du die Endreinigung problemlos auch in einem Tag machen. 

Am besten beginnst du mit den Zimmern, die du sicher nicht mehr brauchst, also Wohnzimmer, Balkon und Keller. Schlafzimmer, Küche und Bad sind am Schluss dran.

Unser Tipp: Wenn du Geräte wie den Backofen oder den Kühlschrank gereinigt hast, lege die Anleitungen direkt dazu. So verlierst du nie den Überblick, was du bereits geputzt hast und du tust der Nachmieterschaft einen kleinen Gefallen.

Endreinigung selber machen: Tipps

Möchtest du das Risiko von Nachreinigungen möglichst vermeiden? Dann solltest du folgenden Bereichen besondere Aufmerksamkeit schenken. Diese entpuppen sich bei der Wohnungsabnahme nämlich immer wieder als Stolpersteine.

Küche
Badezimmer und WC
Fenster
Wände und Decken
Bodenbeläge
Allgemeine Reinigung

Küche

Küchenschränke und Schubladen: Reinige alle Schränke und Schubladen und reibe sie trocken. Nimm am besten alle Schubladen und Regalbretter heraus und vergiss die Reinigung der Führungsschienen nicht.

Chromstahlabdeckungen und Herd: Putze und poliere die Oberflächen mit Spezialmittel. Sollte eine der Herdplatten kaputt sein, kontaktiere unbedingt sofort deine Vermieterin oder deinen Vermieter.

Backofen: Reinige alle Backbleche und vor allem den Rost gründlich. Wenn etwas fehlt, solltest du es ersetzen – das gehört in deine Verantwortung. 

Kühlschrank und Tiefkühler: Stelle die Geräte ab und warte, bis das Eis abgetaut ist. Jetzt kannst du die Ablagen und Behälter entfernen und gut waschen. Reinige die Geräte von Innen und lass die Türe unbedingt anschliessend offen stehen, damit alles gut trocknen kann. Vergiss nicht, auch das Lüftungsgitter des Kühlschranks zu reinigen. Falls es eine defekte Gummidichtung gibt, ersetzt du diese.

Dampfabzug: Er wird bei der Endreinigung oft vergessen. Dieser sollte jedoch auch geputzt werden. Reinige dafür den Fettfilter. Viele kannst du dafür einfach in den Geschirrspüler legen. Nutze am besten das Programm mit der höchsten Wassertemperatur. Falls du nicht sicher bist, ob du deinen Fettfilter in die Maschine legen darfst, kannst du das in der Bedienungsanleitung nachprüfen. Ansonsten sprühst du den Filter mit einem fettlöslichen Mittel ein und spülst ihn mit heissem Wasser ab. Falls er defekt sein sollte, ersetzt du ihn.

Geschirrspüler: Reinige alle Siebe, Körbe, Behälter und Gummidichtungen. Hat dein Gerät ein Selbstreinigungsprogramm, kannst du dieses dafür einsetzen. Ansonsten lässt du die Maschine einfach leer laufen. Gib in beiden Fällen am besten einen speziellen Maschinenreiniger hinzu. Defekte Teile musst du auch beim Geschirrspüler austauschen.

Badezimmer & WC

Badewanne, Duschwanne und Lavabo: Putze sie mit mildem Seifenwasser und poliere sie anschliessend nach. Verkalkungen entfernst du am besten mit Essig oder deinem Hausmittel nach Wahl.

Siphon des Lavabos sowie die Wasserhähne: Öffne die Siphons, wenn es möglich ist, und entferne allfällige Verstopfungen. Kaputte Dichtungsgummis an Wasserhähnen und Gläser für Zahnbürsten musst du austauschen.

WC: Entferne am besten die WC-Brille mitsamt Deckel. Dann kannst du die Schüssel sowie den Rand und auch die Brille mit Deckel gründlich reinigen. Hast du eine Lüftung im Badezimmer? Dann nimm das Lüftungsgitter ab und reinige es, inklusive Deckel, gründlich.

Schimmel: Hast du Schimmel im Bad entdeckt, solltest du ihm gründlich zu Leibe rücken. Dazu kannst du Hausmittel wie Essigessenz nutzen oder starke Reinigungsmittel, wie Javelwasser oder chlorhaltige Putzmittel, zur Hand nehmen. Aber Vorsicht: Achte unbedingt darauf, dass du deine Haut und deine Augen schützt und lüfte das Bad gut, wenn du die Mittel einsetzt.

Fenster

Hast du doppelverglaste Fenster? Schraube die Fenster auf und putze das Glas auf allen vier Seiten. Anschliessend schraubst du alles wieder zusammen.

Lass die Fenster unbedingt offen, damit sie gut austrocknen können. Dasselbe Prozedere gilt natürlich auch für normale Fenster. Bei ungenügender Durchlüftung könnte Kondenswasser entstehen.

Rollläden und Storen: Diese kannst du einfach mit Wasser und Reinigungsmitteln abwaschen. Plane aber genug Zeit ein, wenn du Lamellenstoren hast. Bei diesen musst du nämlich jede einzelne Lamelle auf der Ober- und der Unterseite gründlich reinigen.

Wände und Decken

Wände und die Decke: Diese solltest du mit einem trockenen Tuch von Spinnweben sowie anderem Dreck und Staub befreien.

Bohr- und Dübellöcher: Diese musst du verschliessen. Dafür nimmst du am besten eine spezielle Spachtelmasse, die du in jedem Baumarkt findest.

Bodenbeläge

Spannteppich: Shampooniere den Teppich ein, um ihn fasertief zu reinigen. Verwende am besten ein spezielles Teppichreinigungsgerät – diese kannst du in Fachgeschäften mieten. Hartnäckige Flecken entfernst du mit Spezialmitteln.

Tipp: Falls du Dellen von Möbeln im Teppich hast, bekommst du diese mit einem einfachen Trick raus: Lege einfach einen Eiswürfel auf die Delle. Die Teppichhaare richten sich beim Schmelzen des Eiswürfels langsam wieder auf. 

Laminate und Parkettböden: Hier musst du nur gut saugen und sie leicht feucht aufnehmen. Sind sie stark verkratzt, informierst du dich bei der Verwaltung, ob eine Sonderbehandlung, wie Abschleifen, Einölen oder Versiegeln, nötig ist. Das überlässt du dann aber besser Fachpersonen.

Allgemeine Reinigung

Nun hast du es fast geschafft. Zu guter Letzt solltest du noch den Boden und die Regale im Keller oder Estrich gründlich putzen und folgend Dinge mit einem feuchten Lappen reinigen:

  • Türrahmen und Türen
  • Fensterrahmen und Vorhangbretter
  • Heizradiatoren
  • Brief- und Milchkasten sowie Klingel
  • Schalter und Steckdosen

Übrigens: Alle wichtigen Infos findest du in unserer Checkliste für die Wohnungsübergabe. So behältst du auch während der Reinigung den Überblick und kannst bereits erledigte Punkte abhaken.

Deine alte Wohnung ist nun blitzeblank geputzt. Jetzt kannst du dein Namensschild in den Eingangsbereichen wegnehmen und Platz machen für die Nachmieter:innen. Es steht eigentlich nur noch der Abnahmetermin mit der Verwaltung an. Dank unserer Tipps hast du aber ganz sicher nichts vergessen und kannst die Schlüssel mit gutem Gewissen abgeben.