Haus modernisieren, Charakter bewahren: So gelingt es!

Wer sein in die Jahre gekommenes Eigenheim umbauen oder renovieren möchte, muss nicht den ursprünglichen Charakter des Hauses verändern. Das zeigen zwei gelungene Beispiele aus jüngster Zeit.

Spannungsfeld zwischen Verändern und Bewahren

Viele Häuser aus den Sechziger- und Siebzigerjahren erleben aktuell einen Generationenwechsel. Bauherren, denen die eigenen vier Wände zu gross geworden sind, verkaufen ihre Immobilie. Die neuen Besitzer denken oft über einen Umbau nach. Schliesslich soll das Eigenheim den persönlichen Bedürfnissen und Geschmacksvorstellungen entsprechen. Alte Häuser haben häufig kleine Zimmer, die den heutigen Wohntrends mit grossen, offenen Räumen nicht entsprechen. Die Herausforderung besteht darin, das Eigenheim zu modernisieren, ohne den historischen Charme aufzugeben. Guten Architekten gelingt dies, indem sie alte Gebäudestrukturen fürs Auge erhalten und zugleich im Innern ein neues Raumgefüge schaffen.

Aussen wie früher – innen modern

Ein gelungenes Beispiel für ein «veränderndes Bewahren» eines Hauses aus den Sechzigerjahren steht auf dem Zollikerberg im Kanton Zürich. Nach einem Generationenwechsel haben Architekten dem Gebäude ein neues Innenleben gegeben, indem sie es vollständig ausgeräumt und neu gefüllt haben. Vom Eingang erschliesst sich das Haus nun in seiner ganzen Länge, vom Schlafbereich geht der Blick quer durch den Hof ins Wohnzimmer. Die Bauarbeiten sind dem Terrassenhaus auf Anhieb nicht anzusehen. Der Grund: Beim neuen Innenausbau wurde der gleiche Sichtbackstein verwendet wie beim unverändert belassenen Äusseren. Die einzige nach aussen sichtbare Veränderung ist die vollständige Öffnung der Hof-Fassade, die den Innenraum nach aussen erweitert. Zusätzlich haben die Besitzer das renovierte Haus auf den Minergiestandard gebracht.

Vom rustikalen Stall zur topmodernen Wohnung

Dass eine Veränderung auch bei einem ursprünglich nicht für den Menschen konzipierten Gebäude funktionieren kann, zeigt folgendes Beispiel. In Raron im Kanton Wallis haben Architekten einen ehemaligen Stall in ein modernes Einfamilienhaus verwandelt. Der eingefügte Baukörper mit seinen Ausstülpungen ersetzt die traditionelle Holzschalung, das Lärchenholz hebt sich vom bestehenden rohen Bruchsteinmauerwerk ab. Im Innern gibt es historische Akzente: Die Architekten kombinierten Dreischichtplatten aus Nadelholz mit grobem Mauerwerk und alte Dachbalken mit rostrotem Gussboden. Das Alte fügt sich nun harmonisch ins Neue, woraus sich ein interessantes Spannungsfeld ergibt.

Fazit: Sie können Ihr altes Eigenheim modernen Bedürfnissen anpassen, ohne durch den Umbau oder die Renovierung den ursprünglichen Charakter des Gebäudes zu beeinträchtigen. Voraussetzungen dafür sind Kreativität und Vorstellungskraft. Erfahrene Architekten unterstützen Sie dabei.